„Ein Fotobuch, das die Welt nicht braucht“, lautet die demoralisierende Prämisse für Klaus Vyhnaleks experimentelles Werk »It’s a sad and beautiful word«. Sie legt damit den Grundstein für eine experimentelle Auseinandersetzung mit Fotografie, die bewusst die medialen Grenzen annimmt und herausfordert. Klaus Vyhnalek ist sich der Limitationen eines reproduzierten Werkes im Vergleich zu einem hochwertig produzierten Abzugs bewusst. Er entscheidet sich deshalb für einen in der Fotografie seltenen und nicht gerade ungefährlichen Weg: Er gibt die Kontrolle über sein Werk komplett aus der Hand. Diese mutige Entscheidung, die von dem typischen Bestreben nach künstlerischer Autonomie abweicht, bildet die Basis für ein transformatives Projekt.

Die Aufgabe war einfach, doch tiefgreifend: dem Betrachter innerhalb der Grenzen eines kleinformatigen Fotobuchs etwas Neues und Bedeutungsvolles zu vermitteln. Durch das teilweise extreme Zuschneiden von sorgfältig komponierten Szenen Klaus Vyhnaleks und deren anschließende unerwartete Paarung, verwandelt das Buch Limitationen in Stärken. Dieser Bearbeitungsprozess hebt nicht nur bisher übersehene Aspekte jedes Fotos hervor, sondern verwebt sie auch zu einer überraschenden visuellen Erzählung, die frische Perspektiven auf Klaus Vyhnaleks Arbeit bietet und möglicherweise von seinen ursprünglichen Intentionen abweicht.

»It’s a sad and beautiful word« ist somit eine Feier des kreativen Loslassens und der Zusammenarbeit, die den Betrachtern eine einzigartige Reise durch die Feinheiten der visuellen Erzählung bietet. Es fordert uns heraus, genauer hinzusehen, die Schönheit in Details zu finden und unseren visuellen Blick auf eine Weise neu zu definieren, wie es nur ein Buch „das die Welt nicht braucht“ kann.

Rosebud war für Konzept, grafische Umsetzung und Produktionsabwicklung verantwortlich.